Unter dem Titel „Sie hatten einen Risikokontakt!“ Ethische und gesellschaftliche Dimensionen digitaler Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie findet am Freitag, 17.09.2021 – 10:00-14:00 Uhr die Abschlusskonferenz des ELISA-Projekts in Form eines Online-Symposiums (ZOOM)statt.
Auf dem Programm finden sich neben der Vorstellung der Projektergebnisse durch das ELISA-Team spannende Vorträge von Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen. Darunter die Vorträge von:
Dr. Tereza Hendl, Medizinethikerin an der Universität Augsburg zu Mitigating vulnerability in digital pandemicsurveillance
Dr. Lucie White, Philosophin an der Leibniz Universität Hannover zu Beyond Privacy: The Case for Centralized Digital Contact Tracing
Abschließend planen wir eine Podiumsdiskussion mit Dr. Hanna Göbel, Dr. Joschka Haltaufderheide, Dr. Dennis Krämer sowie Vertreter:innen des Robert-Koch-Instituts, in der wir uns einen regen Austausch u.a. zur Sensibilität der Speicherung personenbezogener Daten sowie über aktuelle und zukünftige Entwicklungen von digitalen Technologien erhoffen.
Das vollständige Programm der Abschlussveranstaltung findet sich hier.
Nun läuft das ELISA Projekt seit gut fünf Monaten. In dieser Zeit durften wir bislang 17 spannende Interviews mit Personen aus ganz unterschiedlichen Bereichen wie IT, Medizin, Philosophie, Soziologie und Psychologie führen. Wir haben viel gelernt und erfahren, wie wichtig ein fachübergreifender Blick auf das Thema ist, um verschiedene Zusammenhänge zu erkennen. In diesem Blogpost wollen wir einige der hieraus gewonnenen Einblicke mit Euch teilen.
Vertrauen spielt eine große Rolle
Vertrauen in die Corona-Warn-App (CWA) und in die beteiligten Akteur:innen wird von vielen als ein Grundelement beschrieben, um die Kernfunktionalität der digitalen Kontaktnachverfolgung sicherzustellen. Denn Vertrauen in eine digitale Applikation ist keine Selbstverständlichkeit. Sie sieht sich vielmehr in der Pandemiesituation von zahlreichen situativen Aspekten beeinflusst. Hierbei spielt Vertrauen in die Regierung eine ebenso große Rolle wie Vertrauen in Entwicklung, Software und in die Endgeräte (Apple, Google). Gleichzeitig zeigt sich der Trend, dass viele durch die Veröffentlichung des Quellcodes und der minimal-dateninvasiven Architektur der CWA ein vorbildliches Produkt in puncto Transparenz und Datenschutz erkennen. Diese Diskussionen hängen auch damit zusammen, geht es z.B. darum zu beurteilen, wie neue, auf zentraler Speicherung beruhende Technologien wie LUCA beurteilt werden.
Unterschiedliche Einschätzungen zur Rolle der CWA in der Pandemie
Einschätzungen zur epidemiologischen Effektivität der CWA fallen sehr heterogen aus. Während einige Expert:innen betonen, dass die digitalisierte Kontaktnachverfolgung nur einen kleinen Baustein in der Gesamtstrategie der Pandemiebekämpfung darstellt und dementsprechend aus unterschiedlichen Gründen nur einen marginalen Beitrag leistet, existieren auch jene Positionen, die in der Nutzung der CWA eine Form von Empowerment erkennen und diese als aktiven Beitrag zur Pandemiebekämpfung ansehen. Diese Ansätze akzentuieren hier insbesondere den Aspekt, dass einzelne Personen sich auf digitalem Weg solidarisch mit vielen Verhalten und so potentiell viele Menschen schützen können. Auch jene, die aufgrund verschiedener Ungleichheitsfaktoren („Digital Divide“) oder individueller Motive nicht an einer digitalen Pandemiebekämpfung teilnehmen.
Digitale Hindernisse
Die befragten Expert:innen identifizieren verschiedene Barrieren, welche potentielle Nutzer*innen von der Partizipation an einer digitalen Pandemiebekämpfung hindern. Dabei werden vor allem gesellschaftliche Ungleichheiten genannt, die sich in der Pandemiesituation weiter verstärken. Zum Thema gemacht wird u.a. die ungleiche Verteilung von finanziellen und zeitlichen Ressourcen, das Knowhow im Umgang mit und der Bedinung von Technik sowie der Zugang zu entsprechenden kompatbilen Endgeräten. Die Expert*innen führen dabei auch Ideen an, wie die Zugangsmöglichkeiten verbessert werden können, etwa durch Bluetooth gestützte Geräte, welche die CWA auch ohne Smartphone zugänglich machen, z.B. in Form von Bluetooth-Dongles oder smarten Armbändern („Corona-Wrist-Bands“).
Abschlusskonferenz
Unter dem Titel „Sie hatten einen Risikokontakt“ – Soziale und ethische Dimensionen von Livetracking-Applikationen in der Coronapandemie, plant das ELISA-Team am Freitag, den 17.09.2021, die Abschlusskonferenz des Projekts im Rahmen eines Online-Symposiums.
Neben der Vorstellung der Projektergebnisse wird dort Raum für einen konstruktiven und interdisziplinären Dialog über die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Kontaktnachverfolgung geboten.
Wir laden Vertreter:innen aller Disziplinen ein, die Interesse am Thema Digitalisierung und Krise haben, sich mit uns von 10:00–15:00 Uhr über Zoom auszutauschen.
Weitere Informationen zur Abschlusskonferenz folgen in Kürze.
Am 21. Januar veranstaltete das ELISA-Team einen interdisziplinären Workshop mit dem Titel „Krise, Verantwortung und Kontrolle – Praktiken, Technologien und normative Dimensionen des Krisenmanagements in der Coronapandemie“, im Online-Format. Gemeinsam mit 13 weiteren Forscherinnen und Forschern gelang ein fruchtbarer Austausch über unterschiedliche Forschungsprojekte zu den Aspekten technischer Pandemiebekämpfung.
Nach einer Vorstellung des ELISA Projekts von Dennis Krämer, starteten die Workshop-Teilnehmenden in eine angeregte Diskussion und erörterten Überschneidungen zu anderen Projekten. Wie steht es bei Nutzer*innen um das technische Verständnis und wie werden andere Technologien zur Bekämpfung der Coronapandemie verwendet? Sind Faktoren wie das Alter als Barriere für die Nutzung einzuschätzen oder geht es auch um Bildung und biografische Faktoren als problematische Ausschlusskriterien. Wieviel nutzt die Corona-Warn-App am Ende und wie können Ängste und Sorgen der Nutzer*innen in einen kritischen Diskurs integriert werden.
In sechs weiteren Vorträgen wurden im Anschluss unterschiedliche Forschungsperspektiven vorgestellt. Dabei waren Beiträge aus den Bereichen Datenschutz und IT-Sicherheit ebenso wie Untersuchungen weiterer Gesundheitstechnologien aus ethischer Perspektive.
Christine Utz vom Lehrstuhl für Systemsicherheit der Ruhr-Universität Bochum berichtete, welche Faktoren die Nutzungsakzeptanz von Apps in einer Pandemie steigern können. Als spannend erwies sich auch der internationale Ansatz, der Daten aus Deutschland, den Vereinigten Staaten und China verglich.
Im COMPASS Projekt, vorgestellt von Lorina Buhr von der Abteilung für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Göttingen, werden Pandemie-Apps im Rahmen einer repräsentativen Telefonumfrage untersucht. Ziel ist es, eine Plattform für Best Practice Modelle für die Entwicklungen solcher Technologien zu schaffen und für zukünftige Pandemien vorbereitet zu sein. Die erhobenen Daten bettet das Projekt in das Konzept der Adaptive Governance ein. Der aus der Klimaforschung stammende Ansatz beschreibt einen Handlungsmodus, bei dem die Öffentlichkeit in einer komplexen Situation Entscheidungen treffen muss, die von Unsicherheit geprägt ist. Zukünftig sollen Bevölkerungsumfragen zu diesen Technologien regelmäßig durchgeführt werden, um Handlungsempfehlungen der aktuellen Situation besser anpassen zu können.
Rainer Rehak vom Weizenbaum Institut trennte die auch im Kontext der CWA häufig synonym und missverständlich verwendeten Begriffe „Datenschutz“ und „IT-Sicherheit“. Anders als bei der IT-Sicherheit, wo es darum geht, datenverarbeitende Institutionen vor externen Angriffen zu schützen, steht beim Datenschutz der Schutz der Daten der Bürger*innen im Fokus. In der nachfolgenden Analyse zeigte sich: Die Freiwilligkeit der Nutzung der CWA, die im öffentlichen Diskurs betont wird, ist sehr voraussetzungsreich. Es stellt sich unter anderem die Frage, ob Bürger*innen als Individuen einer Institution wie dem RKI gegenüber eine Einwilligung geben können.
Ein Vortrag zur ethischen Bewertung von Deep Medicine kam von Dr. Giovanni Rubeis von der Abteilung für Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Das Projekt sieht die Corona-Pandemie als Chance und Beschleuniger für die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland, macht jedoch auch auf die ethischen Probleme von Big Data und Künstlicher Intelligenz aufmerksam. Individuelle Krankheitsnarrative, so zeigte der Vortrag, lassen sich schwer quantifizieren.
Den Menschen in der Corona-Krise nimmt das Projekt „Personengruppen in einer Pandemie“ vom Fachgebiet Techniksoziologie der Technischen Universität Dortmund in den Fokus. Das Team unter der Leitung von Kay Cepera stellte archetypische Personencluster auf Grundlage von Bevölkerungsumfragen vor und entwickelte Empfehlungen, mit denen die Öffentlichkeit an sie herantreten kann, um die Umsetzung von Maßnahmen in der Pandemie zu verbessern.
Jonathan Harth vom Lehrstuhl für Soziologie der Universität Witten/Herdecke bot abschließend spannende Einblicke in die Nutzung von Virtual Reality in einer Zeit, in der keine realen Treffen möglich sind. VR konnte im Jahr 2020 ein deutliches Wachstum verzeichnen, denn Ko-Präsenz wie sie in Video-Kommunikations-Tools wie Zoom geboten wird, reicht dem Menschen im Austausch nicht. Es braucht vielmehr einen körperbasierten Austausch, der über das beschränkte Sichtfeld, das die gängigen online Tools bieten, hinausgeht. VR stellt eine neue Möglichkeit leiblichen Erfahrens dar, das mehr als eine bloße Art zu sehen ist.
Insgesamt bot der Workshop dem ELISA Team und allen anderen Teilnehmenden eine gelungene Möglichkeit, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, sich auszutauschen und zu vernetzen.
ELISA-Projektleiter Dennis Krämer präsentiert Projekt
Am 19. und 20. Januar fand das virtuelle Netzwerktreffen des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) statt. Dennis Krämer präsentierte für das ELISA-Team eine Übersicht über das Projekt und den derzeitigen Stand der Arbeiten. Insgesamt stellten 19 Projekte aus der Förderung des BMBF ihre Arbeiten vor. die sich mit verschiedenen, aktuell relevanten Forschungsfragen im Rahmen der Pandemie beschäftigen und hierzu eine Fülle an Konzepten und Methodenansätzen heranziehen.
Die Themeninhalte reichen von Fragen zu den sozioökonomischen Folgen der Coronakrise, über Fragen zur medialen und wissenschaftlichen Risikokommunikation, der Situation in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens bis hin zu Forschungen, die sich mit der konkreten pandemiebedingten gesellschaftlichen Solidarität beschäftigen.
Die Corona Warn App soll einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten. Aber was heißt das überhaupt? Und wie ist der Beitrag der App zu bewerten?
Das ELISA-Projekt nimmt sich diesen und anderen Fragen aus ethischer Perspektive an. Dabei zeigt sich: Dies ist keineswegs einfach zu beantworten. In den letzten Tagen haben wir viele interessierte Nachfragen zu diesem Thema erhalten. Einige davon möchten wir an dieser Stelle beantworten.
Die öffentliche Meinung zur vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Zusammenarbeit mit SAP und der Deutschen Telekom entwickelten App ist in Deutschland nach wie vor geteilt: Die einen sehen in ihr eine Chance, die Pandemie zu kontrollieren und einzudämmen, die anderen sehen Risiken in puncto Datenschutz, Privatsphäre, Selbstbestimmung. Diese Skepsis spiegeln auch die Downloadzahlen wider: 19,3 Millionen Menschen haben die App heruntergeladen (Stand: 16. Oktober 2020, Quelle: RKI). Die Nutzung der App ist in Deutschland freiwillig; jedoch sind hohe Nutzungszahlen Voraussetzung für ihre Funktion. Laut Schätzung der Universität Oxford müssten 60 Prozent der Bevölkerung die App nutzen, damit sie einen substanziellen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten kann (Ferretti et al. 2020). Doch wie kann man das erreichen, ohne den selbstbestimmten Umgang des Einzelnen mit der App einzuschränken?
Was genau bedeutet dieser Prozentsatz von Nutzer*innen aus ethischer Perspektive?
In einer ersten Rechnung haben die Kolleg*innen aus Oxford anhand einer Modellpopulation von etwa 1 Mio. Individuen zeigen können, dass eine Nutzungsrate von ca. 60% innerhalb der Bevölkerung eine Pandemie unter bestimmten Umständen zum Erliegen bringen kann (Ferretti et al. 2020). Das wäre sicher ein substantieller Beitrag zur Eindämmung der Pandemie und wünschenswert.
Heißt das nun, dass die Technologie keinen Effekt hat, wenn weniger Menschen sie verwenden?
Die Forscher*innen aus Oxford haben sich gegen diese Interpretation ihrer Zahlen gewandt und in einer zweiten Studie dargelegt, dass dies nicht der Fall ist. Sie konnten zeigen, dass bereits ein niedriger zweistelliger Prozentsatz von Nutzer*innen ausreicht, um Ansteckungen zu verhindern (Abueg et al. 2020).
Wie kann man dann sagen, dass hohe Nutzungszahlen Voraussetzung für einen substantiellen Beitrag der App zur Bekämpfung der Pandemie sind?
Was auf den ersten Blick widersprüchlich wirkt, ist ein Frage der Perspektive. Betrachtet man das einzelne Individuum, dann sind der Schutz der Gesundheit jedes Einzelnen und die Vermeidung von Krankheit und Leid wünschenswerte Ziele. Schon die Vermeidung einer einzelnen Infektion ist aus dieser Sicht ethisch relevant und wünschenswert. Betrachtet man dies jedoch aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive, dann kommen andere Werte ins Spiel, die es zu berücksichtigen gilt. Dies sind z.B. gemeinschaftliche Güter: Ein funktionierendes Gesundheitssystem, die Möglichkeit von gesellschaftlichem Kontakt und Austausch, Teilhabe an demokratischen Austauschprozessen und der solidarische Schutz besonders gefährdeter Gruppen. Aus dieser Perspektive gilt weiterhin, dass hohe Nutzungszahlen Voraussetzung für einen substantiellen Beitrag sind. Je mehr Nutzer*innen, desto besser!
Tracking, tracing oder Livetracking
Im alltagssprachlichen Gebrauch werden die Begriffe „tracking“ und „tracing“ oft synonym verwendet. Im Deutschen würde man vielleicht in beiden Fällen eher von „Nachverfolgung“ bzw. „Kontaktnachverfolgung“ sprechen. Technisch gesehen gibt es zwischen Tracking, Livetracking und Tracing Unterschiede. Tracking meint hier eher das synchrone Verfolgen, z.B. GPS-Daten-Basiert. Tracing das zeitlich versetzte Nachvollziehen von Kontakten.
Die Frage, ob es sich bei der Corona-Warn App um eine Tracking oder Tracing App handelt, ist aber nicht so einfach zu beantworten und hängt auch damit zusammen, auf welche Kernfunktionen man fokussiert. Die App sammelt die Daten über die Kontakte zwischen Nutzer*innen bei bestimmten Kontakten und zeichnet diese zeitnah auf. Das ist ein Element des Trackings. Sie stellt ihren Nutzer*innen diese Daten aber nicht zur Verfügung, sondern nutzt diese Daten im Falle eines positiven Testergebnisses zum retrospektiven Abgleich und informiert dann. Das entspricht eher einem Tracing-Element.
Das Projekt ELISA spricht von „Livetracking“, weil es darauf abzielt, am Beispiel der Corona-Warn-App einen Status Quo im Bereich der applikationsbasierten Gesundheitstechnologien zu explorieren und für diesen allgemeine Richtlinien und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Viele von diesen Applikationen basieren auf Tracking- als auch Tracing-Technologien und rufen etwa BLE- oder GPS-Daten ab, wie z.B. verschiedene Laufprogramme für Wearables. Vor diesem Hintergrund stehen zwar Fragen wie Datenschutz und der Umgang mit personenbezogenen Daten am Beispiel der CWA im Fokus der Studie: Die erarbeiteten Handlungsempfehlungen und Bewertungskriterien richten sich aber gleichfalls an andere Applikationen.
Literatur
Abueg, Matthew; Hinch, Robert; Wu, Neo; Liu, Luyang; Probert, William J. M.; Wu, Austin et al. (2020): Modeling the combined effect of digital exposure notification and non-pharmaceutical interventions on the COVID-19 epidemic in Washington state. DOI: 10.1101/2020.08.29.20184135 (preprint)
Ferretti, Luca; Wymant, Chris; Kendall, Michelle; Zhao, Lele; Nurtay, Anel; Abeler-Dörner, Lucie et al. (2020): Quantifying SARS-CoV-2 transmission suggests epidemic control with digital contact tracing. In: Science 368 (6491). DOI: 10.1126/science.abb6936 .
Das vom BMBF geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt ELISA ist am 01. Oktober 2020 gestartet! Über den BLOG werden wir euch in den folgenden Monaten auf dem Laufenden halten. Wir heißen unsere neuen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen im Projekt Isabella D’Angelo und Elisabeth Brachem herzlich Willkommen. Gegenwärtig konzentriert sich das Team auf drei Aspekte:
Aufbau eines vertieften Verständnisses von der technischen Infrastruktur, die der Corona Warn App zugrunde liegt (Serverkommunikation, Datenspeicherung, Tracing-Technologie etc.)
Rekrutierung von Expert*innen aus verschiedenen Feldern wie IT, Recht, Philosophie, Medizin, Soziologie und Psychologie
Entwicklung einer normativen Position, die mit Blick auf den Umgang mit Datenschutz, Privatsphäre, Userkonzeption etc. einen Idealtypus von Vorgehensweise beschreibt
Interessierte am Projekt ELISA können sich direkt an die Projektleitung (Dr. Dennis Krämer, Dr. Joschka Haltaufderheide) wenden. Auch möchten wir euch in diesem Zusammenhang auf das nächste Projekttreffen hinweisen, das voraussichtlich Ende Januar stattfinden wird und zu dem wir Interessierte an dem Thema herzlich einladen möchte. Auch hierzu können Sie sich direkt an die Projektleitung wenden.
ELISA: Das steht für „The Ethics of Livetracking Applications in Connection with SARS-CoV2. ELISA ist ein Forschungsprojekt im Bereich der medizinischen Ethik.
Das Projekt wird an der Abteilung für Medizinische Ethik der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt. Es schließt an den Förderaufruf zur Erforschung von COVID-19 im Zuge des Ausbruchs von Sars-CoV-2 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung an und nimmt mit Hauptaugenmerk auf den Einsatz von Livetracking-Applikationen („Proximity Tracing“) unter Hinzuziehung des Konzepts der informierten Zustimmung („informed consent“) eine empirisch informierte ethische Abwägung vor. Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren wollen, finden Sie hier weitere Informationen.
ELISA wird voraussichtlich im Oktober die Forschungstätigkeit aufnehmen. Bis dahin arbeitet das Projektteam an der Besetzung der freien Stellen.